Die Nachricht lautet einfach und wirkt nicht besonders aufregend: „Magnetische Monopole nachgewiesen.“ Sie kam zum ersten Mal im letzten Jahr, traf aber auf Skepsis, weil es früher auch solche Behauptungen gegeben hat, und zwar von Leuten, die für den Nachweis mit dem Nobelpreis belohnt werden wollten. Jetzt (2009) gibt es aber eine Bestätigung, und damit können wir auf die frühen Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts blicken, als der Engländer Paul Dirac raffiinierte Gleichungen der Physik formulierte, mit denen die Existenz von Antimaterie und Monopolen vorhergesagt wurde. Dirac enthüllte die Realität aus der mathematischen Form, die er so wählte, daß sie Kriterien für Schönheit – etwa Symmetrie – erfüllte. Dirac fand die Schönheit einer Theorie wichtiger als ihre Korrektheit vom Vorhersagen von experimentellen Ergebnissen, und das Finden des Monopols macht klar, daß dies ein Weg ist, den er ernst zu nehmen gilt. Nur wird er nirgendwo gelehrt. Dirac wusste, daß es magnetische Monopole gibt, weil er so verstehen konnte, warum die elektrische Ladung in Quantenform vorliegt. Jetzt wissen wir auch, daß es Monopole gibt. Aber wir verstehen dadurch nicht mehr als Dirac. Wir verstehen eher weniger von Dirac. Dabei ist seine Physik wirklich elegant.

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