In einem Beitrag mit dem Titel „Globally networked rirks and how to respond“ (Nature 497, Ausgabe vom 2. Mai 2013, S. 51ff) stellt der Risikoforscher Dirk Helbing aus Zürich eine beeindruckende Liste systemischer Risiken zusammen, denen sich die Menschheit ausgesetzt sieht. So klar die Darstellung, so unklar bleibt, was man tun soll, denn der Schweizer Professor kann am Ende nur sagen, dass sich die Zukunft nicht vorhersagen lässt. Alles zu komplex, wie man auch ohne wissenschaftlichen Anlauf weiß und was Loriot mit seinem „Ach“ kommentiert hätte.

Der Punkt, der diesen Kommentar auslöst, findet sich auf S. 54 des Aufsatzes, in dem Helbing davon spricht, dass die digitale Welt und die reale Welt immer mehr zusammenwachsen und ein Gewebe bilden. Habe ich das richtig verstanden? Teilt der Autor uns mit, die digitale Welt sei real? Oder lernt er das gerade? Oder was? Natürlich ist die digitale Welt real  – „Ach“ -, was der Risikoforscher gegenüberstellen will oder sollte, sind die digitale Welt auf der einen und die natürliche Welt auf der anderen Seite. Und genau da steckt das Problem oder Risiko. Wir leben heute immer mehr in digitalen Welten. Menschen reden mehr mit iPhones als mit ihrem Gegenüber. Wir kennen die natürliche Welt nicht mehr oder nur als Bild im Internet. Deshalb lassen wir sie mit einem Klick links liegen, bis sie uns links liegen lässt, und dann nützen keine Links mehr. Dann kann man sogar die Zukunft vorhersagen. Sie lohnt aber nicht mehr.

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