Es klingt hohl

Wenn ein Kopf und ein Buch zusammenstoßen und es klingt hohl, dann kann das auch der Kopf gewesen sein. Wenn ein Habermas und die Öffentlichkeit zusammenstoßen, und es klingt hohl, dann kann das auch der Habermas gewesen sein. Der erwähnte Philosoph ist 90 Jahre alt geworden und das Feuilleton kann das Wasser nicht halten, um zu gratulieren. Man verneigt sich unkritisch vor dem kritischen Denker, von dem zu erfahren ist, “dass radikale Erkenntniskritik nur als Gesellschaftskritk möglich ist”, was ich in dem Absolutheitsanspruch einfach nicht verstehe. Erkenntnisktritk setzt nicht Gsellschaft, sondern Erkenntnis voraus, und ich möchte gerne wissen, welche Erkenntnis etwa der Physik Jürgen Habermas kennt und kritisieren will. Die Relativitätstheorie? In den Zeitungen ist “von der moralischen Korruption der Universitäten” die Rede, mit der Habermas sicher andere meint, und man erfährt, dass der gefeierte Philosoph zum Glück die Dynamik der Wirtschaft akzeptiert, während er die “Medienöffentlichkeiten aus der Provinziität raumzeitlich beschränkter Kontexte” herausführen will. Und so weiter, und so fort. Dürftiges Zeug, wohin man schaut und was man auch immer liest. Immerhin gaubt der große alte Mann an “den objektiven Geist des intersubjektiven Verkehrs zwischen von Haus aus vergesellschafteten Subjekten”, was immer damit gemeint und gewonnen ist. Und bei alldem warnt Habermas vor einer “Verinselung” der Diskussion im Internet, auch wenn er gar nicht an ihr teilnimmt, weshalb es sich der Schreiber dieser Zeilen nicht nehmen lässt, ein Video zu empehlen:

Viel Spaß.

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