Economic Engineering – oder so

Einer kleinen Notiz in der FAZ vom 23.6.2014 entnehme ich, dass die Universität Köln sich glücklich schätzt, einen Experimentalökonomen – was immer das ist – engagiert zu haben, der die Exzellenzprofessur im Kernprofilbereich „Behavioral Economic Engineering and social cognition“ übernehmen wird, um an lebensnahen Beispielen zu erforschen. wie Menschen Entscheidungen treffen.

Mir gefällt das nicht. Mir gefällt zum einen die Sprache nicht, die in einem unerträglich Jargon daherkommt und das Wesentliche auf Englisch versteckt. Alles Blendwerk offenbar, aber mit bösen Absichten ebenso offenbar, die mir zum zweiten nicht gefallen. Schließlich geht es um Engineering, also darum, den konsumierenden Menschen auf die ökonomischen Zwänge zurecht zu biegen, die das Wirtschaftssystem finanzieren, das dann seinerseits den Kernprofilbereich fördert, wobei einem allein beim dem Wort schlecht werden kann. Es hat an einer Universität nichts zu suchen. Darüber soll die ganze Manipulation der Konsumenten dadurch gelingen, dass man sein Sozialverhalten durchschaut. Zum Glück gibt es ja Facebook und Google und all die anderen sozialen Medien, mit deren Hilfe das möglich wird. Komisch nur, dass die FAZ im Feuilleton beschimpft, was sie im Wirtschaftsteil feiert.  Und Ethikkommissionen sind in Köln sicher nicht vorgesehen, wenn  Menschenmanipulation von höchster Stelle offen geplant wird. Vielleicht melden sich ja die Tierschützer, wenn es um Konsumentscheidungen bei Hundefutter geht .

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