Die Kirche und die DNA

Wenn einen etwas in diesen Tagen allgemein bedrücken kann, dann die Tatsache, dass man überall auf Menschenverachtung stößt – bei Kommunisten ebenso wie bei Katholiken, und die weiteren üblichen Verdächtigen kann sich jeder oder jede selbst hinzufügen. Dem Mann in Moskau ist völlig egal, wie Menschen in der Ukraine leiden oder wie viele seiner blöd gehaltenen Soldaten sinnlos geopfert werden. Und dem Papst in Rom ist völlig egal, wie viele Menschen seine Glaubensbrüder vergewaltigt, geschändet, missbraucht und für das Leben geschädigt haben. Darüber hinaus erweisen sich die Menschenverächter als Sprachmanipulatoren, etwa indem der jüdische Präsident der Ukraine als Nazi verleumdet wird und die katholischen Kirchenfürsten schamlos von “Seelenführung” reden. Es ist widerlich, und es ist vor allem widerlich, weil sich die Intellektuellen der Pastoralmacht beugen. Ein Hildesheimer Bischof wagt es sogar, den massiven Missbrauch seiner Glaubensbrüder dadurch erklären zu können, dass er meint, so etwas stecke in der DNA der katholischen Kirche. Das ist zum einem unsäglich dumm und hätte den Scheiterhaufen verdient. Das ist zum zweiten zudem höchst perfide, weil es die moralische Schuld der priesterlichen Verbrecher mit einer pseudowissenschaftlichen Erklärung abzumildern versucht. Wenn doch die Kirche tatsächlich DNA hätte. Dann könnte man sie mit einer Gentherapie auf den rechten Weg bringen. Vielleicht sollte man ihre Gene aber einfach nur abschalten. Sie stinken nämlich zum Himmel. Bei der katholischen Kirche reicht es nicht mehr, sich den Mund, die Augen und die Ohren zu verschließen. Man muss sich auch die Nase zuhalten.

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