Allmählich rückt der 40. Jahrestag der Mondlandung heran, und vermutlich werden einige Witzbolde wieder den Nachweis versuchen, daß das nur eine Hollywood Produktion war. Beigetragen zu den großen Schritt für die Menschheit hat Wernher von Braun, über den nun eine umfassende Biographie vorliegt – „Wernher von Braun – Visionär des Weltraums, Ingenieur des Krieges“-, in der der Autor, Michael Neufeld, die Ansicht vertritt, „Wernher von Braun war wirklich der Faust des 20. Jahrhunderts“. Gemeint ist die Idee, daß von Braun mit den Mächtigen – gleich, ob sie Hitler oder Kennedy hießen – paktiert hat, wenn sie ihn nur machen und nach den Sternen greifen ließen. Er hat sicher nach den Sternen gezielt (wenn er dabei auch leider London getroffen hat) und viele Mordtaten hingenommen, die zum Erreichen des Ziels nötig waren, aber Faust bleibt zuletzt die Einsicht, daß alle Erfolge ihm die Sorge nicht nehmen, ob und wie es weitergeht. Von Braun wusste, wie es weitergeht – er wollte nach dem Mond zum Mars und darüber hinaus. Er war tief gläubig und unersättlich und daher bestenfalls ein Fäustchen, aber in dieser Funktion hat er ungeheuer viel erreicht. Er hat vor allem die Raumfahrt populär gemacht – erst in den Disney Studios und dann im TV. Was ihm versagt geblieben ist – selbst auf dem Mond zu landen. In einer Hollywood Produktion wäre es ihm gelungen.

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