Abgenutzt und zornig

In der Süddeutschen Zeitung vom 27.2.2021 konnte man unter der Überschrift “Qualm aus dem Maschinenraum” lesen, dass die Staaten und andere Großverbände gerne von Klimaneutralität sprechen, während zugleich gemeldet wird, dass die Emissionen steigen und steigen und steigen. Die Vereinten Nationen haben ein Klimasekretariat eingerichtet, dessen Chefin die entsprechenden Zahlen nennt und prognostiziert, “Wir laufen blind in ein Minenfeld.” Ende des Jahres – immerhin schon dann – soll es die nächste UN-Klimakonferenz geben, dessen designierter Präsident zur Eile mahnt, weil sich das Fenster zur Rettung der Welt sonst rasch schließt. Wer solche abgenutzten Phrasen – oder ähnliche wie die, dass die Krankenhäuser am Limit arbeiten – liest, kann nur zornig werden. Und vielleicht kann genau das helfen. Wenn die Vernunft das Böse mit Wucht bekämpfen will, sollte ihr der Zorn dabei zur Hand gehen, wie ein Papst namens Gregor vor mehr als 1000 Jahren gesagt hat. Und daraus kann man lernen. Er wird nötig, der heilige Zorn, gegen die katholische Kirche und ihren fröhlich weiter betriebenen Missbrauch ebenso wie gegen die Klimaneutralitätsplapperer. Die Vernunft hat alleine wenig Chancen gegen das Böse.

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