Ich bin sicher voller Vorurteile, und manche machen Spaß, weil damit ein gutes Gespräch beginnen kann. Eines meiner Vorurteile lautet, daß die „edition unseld“ – ich nenne sie für mich gerne „edition unselig“ – nichts, aber auch gar nichts taugt. Jetzt ist ein Band erscheinen, der sich „Sprache, Lügen und Moral“ nennt und vom „Geschichtenerzählen in Wissenschaft und Literatur“ handelt. Wie sollen fünf Autoren sechs Themen auf knapp 150 Seiten überhaupt sinnvoll anpacken? Gar nicht. Der Band erthält nur uraltes Zeug oder Stuss, und zwar selbst von einem Nobelpreisträger für Chemie. Er heißt Roald Hoffmann und beginnt seinen Text mit dem Versprechen, „Die Wissenschaft hat einige gute Geschichten auf Lager“. Nur dann kommt keine. Es kommt nur Quatsch, der versucht, moralisch zu klingen. Es ist furchtbar. Und da die anderen Autoren entweder nichts von den Naturwissenschaften verstehen oder dies hinter einem Wortschwall verbergen, kann der Band auch nicht sagen, wie Geschichtenerzählen hier funktioniert. Die Autoren wissen nicht einmal, warum die Wissenschaft Geschichten braucht. Der Band ist nichts als eine langweilige Lüge.

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