Anfang Oktober ist die Zeit der Nobelpreisverkündigung, und bei der Physik ist uns gottseidank erspart geblieben, den Namen Higgs ein weiteres mal mit unbrauchbaren Kommentaren zu dem nach dem schottischen Physiker benannten Feld zu hören und zu lesen. In der Medizin sind Stammzellforscher ausgezeichnet worden, und das journalistische Volk erklärt jetzt den Leuten, wie man Zellen umprogrammieren und reprogrammieren und überhaupt programmieren kann. Mich macht das Wort wütend, weil es zum einen eine Zelle als Maschine darstellt, und weil das Benutzen von „Programm“ nur Kenntnisse vortäuscht. Natürlich freut sich der geduldige Laie, wenn grinsende Moderatoren ihm sagen, im Leben gebe es die Programme, die er von der Waschmaschine, dem Theater, dem Computer kennt und an vielen anderen Orten findet. Jetzt stehen beide schlau da, der Laie und der Experte, der es aber besser wissen sollte, nämlich dass er mit dem Programmieren nur Kenntnisse vortäuscht, die niemand hat. Auch die Nobellaureaten nicht. Sie können Zellen manipulieren, aber nicht erklären, was sich dabei abpielt. Das übernehmen die programmierten Programmkenner aus den Medien. Mal sehen, was das Fernsehprogramm zu dem Zellprogramm zu zeigen hat.

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