„The ultimate physical limits of privacy“ – so lautet ein Aufsatz der Mathematiker Artur Ekert und Renato Renner, der in dem Ausgabe der Zeitschrift NATURE mit dem Datum 27.3.14 erschienen ist (Seiten 443-445). Der Hauptpunkt des Artikels besteht in dem Hinweis (eher: dem Beweis), dass Privatheit „tatsächlich möglich ist“, und zwar sogar „unter überraschend schwachen Annahmen“. Eine dieser Annahmen führt dazu, dass „eine beliebig kleine Menge an freiem Willen ausreicht, um alles zu verbergen, was wir verbergen wollen“. Das wird den Bedenkenträgern unserer Tage, die uns unentwegt Angst vor der Digitalisierung machen (während sie davon profitieren), nicht schmecken, und man hört schon, wie sie zu schreien anfangen, der freie Wille sei doch eine Illusion und daher in Wirklichkeit nicht gegeben. Wer so denkt, sollte den Aufsatz unbedingt bis zum Ende lesen – ob er oder sie es will oder nicht. In ihrem Schlusssatz fragen die in Oxford und Zürich tätigen Autoren nämlich, ob es ohne einen freien Willen überhaupt von Interesse sei, etwas zu verbergen und privat zu halten. Die Antwort liegt so offen da, wie man es sich nur wünschen kann. Oder ärgert sich jetzt jemand, der vorgibt, es besser zu wissen?

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