Ich habe die Grundüberzeugungen, dass Philosophie erstens schwieriger ist als Naturwissenschaft und zweitens viel unverständlicher bleibt. In meinem Buch „Warum Spinat nur Popeye stark macht“ finden sich Beispiele für die zahllosen unverständlichen (und unverschämten) Sätze der Philosophie, über die sich merkwürdigerweise niemand im Land der Dichter und Denker beschwert. Wenn Naturwissenschaftler schwierig klingen, sagt man, die sind zu doof, um sich klar auszudrücken. Wenn Philosophen unverständlich klingen, sagt man, die Zuhörer sind zu doof, um das zu verstehen. Dieser Marketing-Gag der Philosophen hat etwas mit der Dunkelheit ihrer großen Vordenkers Martin Heidegger zu tun, der heute in der FAZ mit dem Satz zitiert wird: „Das Sichverständlichmachen ist der Selbstmord der Philosophie“. Vermutlich deshalb, weil man dann sofort sieht, wie wenig da gedacht wird. Alles nur Gerede offenbar, und der Versuch, unter sich zu bleiben. Bleibt die Frage, warum das deutsche  Publikum sich so auf den Arm nehmen lässt. Die Naturwissenschaften versuchen, verständlich zu sein und sich verständlich zu machen. Vielleicht ist das der Fehler. Also – zurück in den Elfenbeinturm und dunkel murmeln. Die Anerkennung im Feuilleton kann dann nur noch eine Frage der Zeit sein.

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