Der Satz in der Überschrift klingt nach einem den vielen Spielchen mit dem berühmten „Cogito ergo sum“ von René Descartes. „Ich danke, also bin ich“ ist meine bevorzugte Variante dabei. Doch „Wir sind, also denke ich“ will mehr sein. Die Formulierung habe ich in dem Buch „Wir“ gefunden, in dem Werner Siefer auf wirklich glänzende Weise beschreibt, „was uns zu Menschen macht“ (Campus Verlag, 2010). Seine Umformulierung der cartesischen Weisheit soll den französischen Philosophen nicht ergänzen, sondern ihm widersprechen und ablösen. Ein Ich – so Siefer – kann nämlich erst „Ich“ sagen, „weil es zuvor ein `Wir` gegeben haben muss“, wie der Autor dem Leser so fachlich überzeugend und sprachlich elegant vorführt, daß ich mich zu dieser absichtslosen Anpreisung entschlossen habe. „Nachhaltig glücklich macht nur das Wir.“ Werner, darüber müssen wir reden, und dabei können wir einen Rotwein trinken, den du aber mitbringen musst.

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