Weiter Postfaktisch

Ich danke allen Kommentatoren und Metakommentatoren und denke weiter über die Fakten und ihre Herstellung nach. Ich versuche stets aus der Wissenschaftsgeschichte zu lernen, und dabei hat eben der berühmte Francis Crick im Vorfeld der DNA Präsentation von 1953 als Doppelhelix darum gebeten, nicht mehr von Daten (also Fakten) belästigt zu werden, um sich mehr auf Ideen zu konzentrieren. Und sein Miststreiter James Watson hat gemerkt, dass die sogenannten Tatsachen, die man in den Lehrbüchern finden konnte, geändert werden konnten, damit die Basen sich endlich paaren und der Faden des Lebens konstruiert werden konnte. Niemand hat die Doppelhelix als Tatsache oder so gefunden. Die Doppelhelix wurde erfunden. Was denn sonst?

Nun kann man kontern und sagen, dass der Physiker Werner Heisenberg 1925 sich nur auf die Daten eingelassen hat – die Frequenzen des Lichts, das Atome aussenden -, um mit dieser Beschränkung die erste Form der Quantenmechanik finden zu können. Aber der entscheidende Punkt ist, dass er die Bahnen von Elektronen, die von seinen Zeitgenossen als faktisch angesehen wurden, einkassierte und die Annahme machte, dass die Art der Bewegung dieser Elementarteilchen durch den Menschen festgelegt wird, also eine Idee repräsentiert.

Wie dem auch sei und wie man das auch sieht: Wissenschaft handelt von Erfindungen – Einstein: Physikalische Theorien sind freie Erfindungen des menschlichen Geistes – und die dazugehörigen Einsichten machen die Tatsachen der Wissenschaft aus. Jede Debatte findet postfaktisch statt, wobei das Schwindeln natürlich ausfallen muss.


Dieser Beitrag wurde auch auf ScienceBlogs veröffentlicht.

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