Mir hat folgende Logik stets eingeleuchtet: Die Menschen können (wenn auch nur mit Mühe) ohne Öl auskommen. Sie können aber auf keinen Fall ohne Wasser auskommen. Wenn es schon (viel zu viele) Kriege um das Öl gibt, dann wird es umso mehr Kriege um Wasser (genauer: um Wasserquellen) geben. Das hat mir immer so eingeleuchtet, und das klingt auch jetzt wieder überzeugend, wo ich es hinschreibe. Und doch habe ich eben – ebenso überzeugend – gelesen, daß diese Logik in ein Loch fällt. „Do nations go to war over water?“ – so fragt Wendy Barnaby, die Herausgeberin des britischen Magazins „People and Science“ in der letzten Ausgabe von „Nature“ (19.3.09, S. 282/3), und ihre Antwort ist klar: NEIN. Das sollte jeder Interessent nachlesen, um auch auf eine Nebenbemerkung zu achten. Wendy Barnaby wollte zunächst ein Buch über die Kriege schreiben, die über Wasserquellen ausbrechen werden. Als sie neue Einsichte bekam und ihre Ansichten änderte, lehnte der Verlag ab. Vorhersagen, daß keine Kriege stattfinden, würden sich nicht gut verkaufen. Vielleicht kämpfen wir gar nicht um das Öl oder das Wasser, sondern nur, um zu siegen – gleich wobei oder worin. Dann versteht man auch, warum wir nur verlieren können.

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