Von Max Frisch sind in diesen Tagen „Entwürfe zu einem dritten Tagebuch“ erschienen. Die zumeist kurzen Text stammen aus den 1980er Jahren, und der Autor liest zum Beispiel das damals erschienene Buch von Jonathan Schell mit dem Titel „Das Schicksal der Erde“. Es geht um wissenschaftliche Prognosen zum Verschwinden der Ozonschicht, und Frisch fragt sich, wie er das als Laie verstehen und mitreden kann, und er beschließt resigniert, einfach nicht mehr hinzuhören, denn „Warum soll man sich immer wieder erschrecken?“
Auf einem anderen Niveau lese ich heute immer wieder, daß Physiker – am CERN oder in Brookhaven oder sonstwo – dabei sind, „to recreate conditions after the big bang“, wobei als Fakt vorgeführt wird, was bestenfalls eine Theorie ist, die falsch sein kann, woran zur gleichen Zeit New Scientist erinnert: „Is the big bang theory wrong?“
Natürlich kann man da als Laie nicht mitreden, und mir scheint, die Prediger an den Maschinen wollen das genau so. Daher kann ich mit Frisch nur fragen, „Warum soll man sich immer wieder davon verwirren lassen?“

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