Es gehört zu den irrigen Grundannahmen von Wissenschaftlern, selbst beim Sprechen noch objektiv zu sein und die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind. Wir sehen sie, wie wir sind, nämlich durch die Worte und Begriffe, die uns gefallen und zusagen.
Wenn das Immunsystem arbeitet, dann findet doch nur deshalb ein Krieg im Körper statt, weil die Biologen und Mediziner, die als erste von dem Körperschutz Kenntnis bekommen haben, die Sprechweise der damals im 19. Jahrhundert geführten Nationalkriege übernommen haben. Wenn heute das Immunsystem ohne Vorkenntnis erkundet würde, machten wahrscheinlich ökologische Metaphern die Runde, die davon erzählten, daß sich die Zellen und Moleküle um ein Gleichgewicht oder ein Miteinander bemühten.
In diesen Tagen erscheint das Buch von Brendon Larson, das über „Metaphors for Environmental Sustainability“ berichtet (Yale University Press, 2011) . Wir brauchen tatsächlich bessere Metaphern, um die Notwendigkeit der Nachhaltigkeit erklären zu können. Hoffentlich hilft mir das Buch, sie zu finden.

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