Die Arbeit, die 2001 ankündigte, demnächst etwas über das humane Genom zu wissen (was eigentlich?), hatte 523 Autoren. (Kannten die sich alle?) Die Arbeit, die in diesem Jahr erste (statistisch nicht abgesicherte) Daten über einen bestimmten Detektor am LHC in Cern mitteilt, hat 1968 Autoren. (Die kennen sich sicher nicht alle.) Ich wette, daß die Texte weniger Leser als Autoren haben, falls es überhaupt jemanden gibt, der sie nicht nur überflogen, sondern tatsächlich gelesen hat. Wie Karl Popper in den 1970er Jahren so schön gesagt hat – GROSSFORSCHUNG IST KEINE GROSSE FORSCHUNG. Sie ist nur teuer – und im Fall der Cern bald kaum noch möglich. Wie zu hören ist, war der Unfall, der die große Maschine 2008 lahm legte, kein Pech, er wurde vielmehr vom Design selbst bewirkt. Großforschung ist nicht nur keine große Forschung, sie ist großer Unsinn. Wie viele Autoren braucht es, um das zu beweisen?

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