Goethe – so sagt es nach einem Bericht in der FAZ (vom 2.3.2011) der Berliner Literaturwissenschaftler Michael Jaeger in seiner Studie „Fausts Kolonie“ – Goethe fühlte sich „durch das Aufkommen eines relativ neuen, zunächst bedrohlich wirkenden Mediums“ „heillos überfordert“. Das heißt, Goethe reagierte wie Frank Schirrmacher, der ja mit seinem Kopf nicht mehr mitkommt, wie er in einem Buch selbst geschrieben und vor etwa einem Jahr in zahlreichen Artikeln von anderen hat schreiben lassen (ohne den Mut zu zeigen, eingeladene Gegenstimmen zu Wort kommen zu lassen). Goethe und Schirrmacher also, zwei Frankfurter voller Angst vor dem jeweils neuen Medium, was bei Goethe übrigens die Zeitung meinte. Der Dichter des Faust musste die Lektüre der Blätter aufgeben, um weiter poetisch zu funktionieren. Was hat Schirrmacher wohl aufgegeben? Das Internet und sein iPhone sicher nicht. Vielleicht besteht doch ein Unterschied zwischen den beiden Herren. Einer meinte ernst, was er geschrieben hat. Der Andere meinte etwas anderes.

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