Ich kenne die Zeile von Brecht, wo er sich über die Zeiten beklagt, in denen ein Gespräch über Bäume nicht möglich ist, weil es das Schweigen über so viel anderes einschließt. Ich schweige trotzdem zu den japanischen Ereignissen und möchte ein Gespräch über Programme vorschlagen. Gestern hat ein Jurist (Ernst-Wolfgang Bockenförde) Einspruch gegen die PID erhoben und seine Argumentation auf die Grundlage gestellt, daß nach der Verschmelzung von Samen- und Eizelle ein eigenständiges menschliches Lebewesen existiere. „Das genetische Programm der Entwicklung ist fertig vorhanden, bedarf keiner Vervollständigung mehr oder eines qualitativen Sprungs, entfaltet sich vielmehr von innen her nach Maßgabe eigener Organisation.“ Das klingt zwar nett, bleibt aber Unsinn, auch wenn es ununterbrochen wiederholt wird. Ich will gar nicht erst erläutern, warum es zwar Programm für Computer, nicht aber für das Leben gibt (wie man seit Jahrzehnten weiß), ich will nur darauf hinweisen, daß das programmierte Leben als Maschine betrachtet wird. Und die darf man abschalten. Auf dieser selbst gewählten Grundlage können Menschen machen, was sie wollen. Macht der Autor ja auch und erzeugt nichts als Langweile.

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