„Die Maschinen übernehmen das Denken“, wie uns die FAZ am 15. Januar 2010 mitteilte, um dabei nachzuweisen, daß ihre Redakteure keine Maschinen sind. Das Denken scheint nicht mehr beliebt, denn wie kann es sonst erklärt werden, daß dort jemand Furore mit dem Satz machen kann, daß absolute Böse bestehe darin, Menschen wie Dinge zu behandeln. Der Satz soll aus dem Jahre 1975 stammen und eine tiefe Weisheit der Moderne und ihren Maschinen verkünden. Weiß tatsächlich niemand in der klugen FAZ-Meute, worin der Triumph des 19. Jahrhunderts bestand, nämlich darin, den Menschen zum Gegenstand zu machen, und zwar dann, wenn er als Patient einem Arzt gegenübersitzt. Objektivität war das Ziel, und das heißt, man machte den Kranken und sein Leiden zum Ding. Was spannend wäre – zu untersuchen, warum der Mensch kein Ding werden will und wie er erfolgreich sich dagegen gewehrt hat. Aber um das zu tun, müssten die Readakteure das Denken übernehmen, das sie gerade so schön losgeworden sind.

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