Rupert Murdoch, der Leiter eines großen Medienimperiums, zu dem der Fernsehsender Fox gehört, der gezielt manipuliert, um Lügen über unbequeme Personen zu verbreiten, sorgt sich um Bildung (FAZ, 8.6.11, S. N5). Nicht um seine, sondern um unsere Bildung, die er gerne mit Hilfe von Informationstechniken verbesser will. Also – um einem Zehnjährigen die Bernoullischen Gleichungen beizubringen, schlägt Murdoch vor, sich die Flankenbälle von Roberto Carlos anzusehen. Und wo sieht man diese Flanken? Richtig, bei Fox, wo dann wahrscheinlich sofort ein Strahlemann auftaucht, der das Bild manipuliert, um den Einfluß von irgendwelchen physikalischen Parametern zu zeigen. Mit anderen Worten, Bildung kommt, wenn man nichts von der Welt selbst mehr wahrnimmt, sondern ihre mediale Manipulation erfährt. Welch ein Schwachsinn! Andere Vorschläge von Murdoch sind nicht besser. So sollen Schüler – über Murdochs Medien – Zugang zu dem Physiker Stephen Hawking bekommen. Wieso Hawking? Was versteht Murdoch denn davon? Wieso nicht Einstein? Und sollte man nicht lieber lesen, was große Leute zu sagen bzw. geschrieben haben? „Bildung ist das letzte Reservat“ heißt der Aufsatz von Murdoch. Er will es offenbar erobern. Wie können wie uns dagegen wehren?

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